Bildende Kunst

Annika Winkelmann lebt und arbeitet als Freischaffende Künstlerin in Heilbronn. In ihrer meist konzeptuellen Arbeit beschäftigt sie sich mit Wahrnehmungsprozessen und Bedeutungsebenen. In ihren Installationen und Objekten lotet sie das Zusammenspiel von Betrachter zu Betrachtendem aus und weist auf die Notwendigkeit einer Erfahrung hin. In ihrem davon unabhängigen fotografischen Werk verschwimmen die Grenzen von analog zu digital und zeigen dem Betrachter zum einen analoge, fast malerische Ansichten, zum anderen spontane mit der Handykamera oder der Polaroid aufgenommene Momentaufnahmen.

Die Künstlergruppe BMP, Detlef Bräuer | Karl May | Uli Peter beschäftigt sich seit ihrer Gründung 1991 mit der Wahrnehmung des Raumes. Bestimmte Raumsituationen auf Straßen und Plätzen, in Zimmern und Sälen werden durch Installationen verändert. Zur Neugestaltung der Räume arbeitet BMP mit einfachen, meist variablen Elementen. Das Spiel mit der Anordnung dieser Elemente führt zu ständig wechselnden Situationen und Wahrnehmungsmöglichkeiten. Bei der Suche nach neuen Raumgefügen werden die Besucher zu Mitspielern.

Detlef Bräuer arbeitet im Realraum, zeichnet mit Stahl im Raum, gestaltet mit Masse und Leere. Zwischen Formsplittern stellt er Verbindungen her. Seine wesentliche Aufmerksamkeit gilt diesen Beziehungen der Teile untereinander. Dabei folgt er keinem vorgefertigten Plan, keiner abgrenzenden Idee, bleibt stets offen für den Zufall, das Unvorhersehbare. So sind die Arbeiten „Konstruktionen” der Improvisation, die beim Umrunden immer neue Bezugssysteme und dadurch immer neue „Bilder” entstehen lassen.

Eberhard Fendrich hat sich in seinem Werk intensiv mit dem Thema Raum auseinandergesetzt. Geschah dies bisher ausgehend von der Beschäftigung mit Papierobjekten und deren Auflösung in lineare Strukturen, so geht er in der aktuellen Serie „Touching Balls“, die das Zentrum der kommenden Ausstellung im Helferhaus darstellt, einen anderen Weg: Durch Einsatz illusionistischer Mittel werden die nichtexistenten Objekte erst geschaffen und wie in Schaukästen für Sammler präsentiert. Die fast immer gleiche, einfache Komposition mit zwei beieinander liegenden Kugeln wird dabei durch subtile Farbveränderungen variiert, wobei der Reiz durchaus auch in der Abfolge der Betrachtung der Serie liegt.

Unsere interkulturelle Fotogruppe ging aus einem Fotoworkshop von und mit geflüchteten Menschen hervor, den wir 2016 aus einem Willkommensimpuls heraus ins Leben gerufen hatten. Unser Ziel war und ist, uns auf fotografischen Wegen zu begegnen. Gegenseitiges Wahrnehmen, Fokussieren persönlicher Eindrücke, neugierige Blicke auf uns und die unmittelbare Umgebung führten zu einer Fülle von Fotografien.Die Gruppe fotografiert in wechselnder Besetzung von 5 bis 15 Personen, vertreten sind alle Altersstufen (von 17 bis 75 Jahren). Die Gruppe ist offen und heißt alle am Projekt Interessierten herzlich willkommen.

„Meine Kunst ist abhängig von der Industrie, aber nur von ihrem Abfall“ und „Die Natur ist mein größtes Atelier“. Diese Statements stehen für die Eckpfeiler meines Kunstschaffens. In interdisziplinärer Manier arbeite ich drinnen und draußen installativ. Sowohl die Farbe als auch die inhaltliche Aussage spielen dabei eine tragende Rolle. Ironie und valentineskes Denken sind die Impulsgeber meines künstlerischen Handelns.

Akademisches Studium der Freien Malerei, Stuttgart 1972-77. Neben der Malerei gestalte ich Verbindungen zu anderen Bereichen, Zusammenhängen und Kulturen, wobei Aspekte eines Naturbezugs eine zunehmende Rolle spielen. Je nach Idee und Aussage folgt die freie Wahl der Umsetzung und der Techniken. Seit 2016 Entwicklung eines Naturkunst-Beetes auf der BUGA Heilbronn zur Aufwertung von Wildwuchs und Brachen mit ihrer Bedeutung für die Artenvielfalt. Meine weitere Vision ist die temporäre Aufstellung der Kunstobjekte auf öffentlichen und privaten Brachen. Wechselausstellungen mit Rainer Matuschek im Schauraum in Bad Wimpfen. Mitglied im Deutsch-Afrikanischen Verein Heilbronn e.V.

“Nach meinem Verständnis bin ich ein “Multiautodiletant”. Bezüglich der Kunst heisst das, dass ich mich auf verschiedenen Feldern bewege. Dazu zählt die Photographie unterschiedlicher Genres: Subjektive Photographie, Abstraktion, street-photography. Weitere Felder sind Collage, Assemblage und literarische Versuche (politische Lyrik und Haiku).”

“In meiner fotografischen Arbeit beschäftige ich mich überwiegend mit Portraits. Mir geht es dabei um die Fragestellung: Was sehe ich? Wer ist der/die Abgebildete? Kann man überhaupt das Wesen einer Person aus einem einzigen Bild erschließe.n Ich fertige i.A. „Doppelportraits“ an: ein Kopfbild, ein Halbportrait. Es scheint, dass Eindrücke, die auf dem ersten Bild hervorgerufen werden, auf dem zweiten wieder unterlaufen werden.. Damit entzieht sich das Wesen der/des Abgebildeten einer meist eindeutigen Festlegung.”

Mirjam Roth lebt und arbeitet in Heilbronn. Bildende Künstlerin mit dem Schwerpunkt Malerei. Ihre psychedelischen, surrealistische Werke erinnern an Traum- und Rauschzustände.Teils düster und obskur, teils ästhetisch und anmutend.

Natalis Lorenz arbeitet als freischaffender Künstler, Gestalter und Illustrator an der Schnittstelle von Kunst und Design. In seiner zeichnerischen Arbeit setzt er sich u. a. mit Arrangements unterschiedlichster Objekte, den so genannten Konvoluten, auseinander und fertigt serigraphische Kleinauflagen in der hauseigenen Druckwerkstatt. Dort entstehen auch die Zines, Kunstdrucke und Textilauflagen des Microlabels multimono. Neben weiteren grafischen sowie malerischen Projekten, entstehen seit 2017 lichtgewordene Grafiken, Plastiken und Objekte im Elektrolumineszenz-Verfahren. Natalis Lorenz lebt und arbeitet in Neckarsulm / Heilbronn und mag Bratkartoffeln sowie Basketball.

Den Anfang nahm alles mit einem Studium im Bereich Textildesign an der Kunstakademie in Stuttgart. Dort konnte ich mich erstmals mit den Fragen der Ästhetik auseinandersetzten und habe gelernt, wie man einen Stoff am Webstuhl herstellt, wie man Strickmaschinen bedient und wie Siebdruck funktioniert.

Nachdem das Design-Studium an der Kunstakademie sehr stark von künstlerischen, genauso wie von handwerklichen Aspekten geprägt war, musste ich im Berufsalltag einer großen Modekette schnell lernen, dass der Studienalltag oft nichts mit dem beruflichen Alltag zu tun hat.

Da ich auch bei meinen textilen Designs gerne erzählerisch arbeitete und zurück zur Zeichnung gehen wollte, entschied ich mich für ein Aufbaustudium an der Freien Kunstschule Stuttgart im Bereich Freie Grafik/Illustration.

Uli Peter nähert sich oft über die Graphik der Malerei, sie ist Ausgangspunkt seines Vorstoßes in eine Kunst, die vom Experimentellen, von der Kalligraphie, von der Gestik geprägt ist und neue, freiere Formfindungen aufspürt. Damit betritt der Künstler Neuland, das er unbewusst kontrollierend im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand behält: in seinen Zeichnungen erscheinen in allen erdenklichen Variationen Linien und dunkle, auch gewischte Flächen, die ineinander münden oder aus dem Dunkel ausbrechen und in die weiße Untergrund-fläche eindringen – Zeichen, die vom Kontrast schwarz-weiß, Linie und Fläche, bestimmt sind. Diese Zeichnungen sind seismographische Ausschläge der Gefühlswelt ihres Schöpfers, Psychogramme unserer Gegenwart.

Dr. Helmut Herbst